Peru

Atemberaubende Landschaften und die weltberühmte Inkastadt Machu Picchu. Zweifellos ein Land, dessen Besuch sich lohnt. Doch Peru ist weitaus mehr als ein touristisches Reiseziel. Selten treffen in einem Land so viele Gegensätze und Extreme aufeinander. Und selten ist eine solch unbeschreibliche Vielfalt zu finden.

Geografisch wird das Land in drei wichtige Regionen unterteilt: das an der Küste gelegene Tiefland, das andine Hochland und der Regenwald. Die völlig unterschiedlichen klimatischen und topografischen Bedingungen prägen Land und Leute stark.

Ebenso hat eine von Gewalt gezeichnete Geschichte mit politischen Unruhen und Machtwechseln tiefe Wunden hinterlassen. Bis in die 90er-Jahre kam es zu Guerilla-Kriegen gegen die Regierung und grausamen Massakern gegen die Zivilbevölkerung.

In den letzten Jahren hat das Andenland politisch an Stabilität gewonnen und gilt aufgrund seines gewachsenen Pro-Kopf Einkommens nicht mehr als Entwicklungs- sondern als Schwellenland (middle income countries).

Doch soziale Unterschiede und ungleiche Möglichkeiten prägen das Volk bist heute. Trotz des enormen Wirtschaftswachstums leben laut Statistik ein Viertel der Bevölkerung in Armut wovon 2.9 % mit weniger als USD 1.25 pro Tag auskommen (2012). Von sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung sind vor allem indigene Gruppen auf dem Land und in städtischen Armenvierteln betroffen.

Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind enorm. Nicht zuletzt im Bereich Bildung. Obwohl sich die Regierung in den letzten Jahren stark für das Schulsystem eingesetzt hat und die Mehrheit der Kinder eingeschult wird, gilt es im Schulsystem noch viel zu verbessern. Rund ein Fünftel der SchülerInnen schliessen die obligatorische Sekundarschule nicht ab. Gründe dafür gibt es verschiedene. Nicht zuletzt sind die Qualität und das Niveau des Unterrichts in Frage zu stellen. Es fehlt nicht nur an zeitgemässer Ausbildung und Entlohnung der Lehrpersonen, sondern auch an Infrastruktur und Schulmaterial.

Cusco

Cusco, was auf Quechua soviel bedeutet wie „der Nabel der Welt“ liegt im Zentrum des andinischen Hochplateaus. Als Ausgangspunkt zu Machu Picchu, die von der UNESCO 1983 als Weltkulturerbe gekürte Inkastadt, hat sich die Stadt zu einem touristischen Zielort entwickelt. Der Tourismus zählt heute zur grössten Einnahmequelle.

In Cusco leben mittlerweile 390‘059 Einwohner (2007). Die ungleichen Möglichkeiten von Stadt und Land und daher die Hoffnung auf bessere Aussichten in der Stadt, liessen Cusco in den letzten Jahrzehnten drastisch wachsen. Und die Landflucht ist nach wie vor gross. Der erhoffte soziale Aufstieg für der Zuwanderer, meis ehemalige Bauer und Selbstversorger, bleibt mehrheitlich aus. Die Famillien siedeln sich in den Armenvierteln am Stadtrand an und es fehlt an notwendige staatliche Unterstützung, um dem Teufelskreis der Armut zu entkommen.

Eines der betroffenen Armenviertel ist Zarzuela Alta, der Standort von Urpi Wasi.

Grafik-PeruEin paar Zahlen

Fläche: 1‘285‘215,6 km2

Einwohner (2017): 31,8 Mio.

Bevölkerungsdichte (2015): 25 km2

Bevölkerungswachstum (2017): 1,1 %

Altersstruktur (2015):
bis 15 Jahren 27,9 %
15-64 Jahre 65,3 %
65 Jahre und älter 6,8 %

Lebenserwartung (2017): 75 Jahre

Bruttoinlandprodukt (2012): 17‘852,69 USD

 

*Quellen:
UNDP Human Development Report 2016
INEI Instituto National de Estadistica e Informatica Peru